Sechs neue Spieler und ein Sieg zum Auftakt: SG Hohenschambach voll im Soll
Knapp zwei Jahre ist es her, da sah es bei der Ersten Mannschaft der SG Hohenschambach ziemlich duster aus:
In der Vorbereitung auf die Spielzeit 22/23 mussten teilweise Trainingseinheiten wegen mangelnder Beteiligung abgesagt werden. Nach zehn Spieltagen stand man mit mageren zwei Punkten wenig überraschend auf dem letzten Tabellenplatz der Kreisklasse 3 und es geschah etwas, das bei der SGH eigentlich nicht dazugehört: Man trennte sich vom Trainer. Albert Penning musste damals im Herbst seinen Hut nehmen und wurde von Lucas Dinauer, einem Schamarer durch und durch, ersetzt. Dinauer, bis zu diesem Zeitpunkt als Trainer lediglich im Damen- und Jugendbereich tätig, brachte zusammen mit seinem Co-Trainer Johannes Gabler vor allem zwei essentielle Dinge: frischen Wind und neuen Zug. Und so erreichte man trotz der zwischenzeitlich desaströsen Ausbeute am letzten Spieltag noch den Klassenerhalt und musste nicht den Gang in die A-Klasse antreten.
„Das wäre zu diesem Zeitpunkt vor allem auch deswegen fatal gewesen, weil wir wussten, dass in den nächsten Jahren wirklich viele talentierte Spieler aus der Jugend dazukommen würden. Mit denen wollten wir natürlich nicht in der A-Klasse an den Start gehen.“, blickt Dinauer zurück.
In der letzten Saison konnten sich die Schamarer stabilisieren und die neuen Spieler wie Lukas Mayerhofer, Thomas Tischhöfer oder Florian Linzmeier einbauen.
Am Ende schloss man im Mittelfeld auf Rang 7 der Tabelle ab. „Das war nach dem Fast-Abstieg schon in Ordnung, vor allem wenn man bedenkt, dass unsere Nachwuchsspieler fast allesamt sofort funktionieren mussten und zu wichtigen Säulen unseres Spiels wurden.“
Mittlerweile hat sich ein Gerüst an Spielern herausgebildet, die vorangehen. Da seien besonders die einzigen Ü30er Max Wittl und Joey Heß, aber natürlich auch Kapitän Marco Edenharter und Offensivkante Lukas Scherübl zu nennen.
Um diese Achse konnte die SGH auch vor der Saison, die am Wochenende mit einem 2:1-Sieg beim TSV Hohenfels einen positiven Anfang nahm, einige neue Spieler herumgruppieren.
Aus der eigenen Jugend stießen die Zwillinge Luca und Manuel Zauner hinzu. Beide seien laut Dinauer „technisch beschlagen und haben eine gute Ruhe am Ball. Sie werden uns im Zentrum perspektivisch sicher weiterhelfen.“ Gleiches gilt für Innenverteidiger Erik Strohmaier. Außenstürmer Daniel Mirwald – ebenfalls aus der JFG Tangrintel aufgerückt – stand am ersten Spieltag sogar schon in der Startelf und erzielt prompt sein Premierentor. „Er ist unglaublich flink und trickreich, dazu noch aggressiv gegen den Ball – ein klassischer Eins gegen Eins-Spieler.“, so sein Trainer. In den letzten beiden Jahren habe man damit neun Spieler aus der eigenen Jugend für die Erste Mannschaft dazubekommen. „Das ist für einen kleinen Verein wie die SGH eine super Sache und eminent wichtig.“, skizziert Abteilungsleiter Joey Heß. Natürlich sei es in Hohenschambach der Weg, eigene Spieler auszubilden und diese in den Herrenbereich zu integrieren. Dennoch wurde man bei der Suche nach Verstärkungen diesmal auch andernorts fündig. Zum einen gelang es, den 19-jährigen David Utz vom ATSV Kelheim zu seinem Jugendverein zurückzuholen, der schon Bezirksligaerfahrung in seiner Vita stehen hat. „Auch er ist noch sehr jung, tut uns aber mit seinen klaren Bällen aus der Abwehrkette heraus, seinem guten Zweikampfverhalten sowie seiner Schnelligkeit gut.“ Zum anderen wechselte Michael Tischhöfer vom TV Hemau ins Haderthal. Dort spielt er nun unter anderem mit seinem Bruder zusammen. „Michi hat letztes Jahr in 21 Spielen beim Tabellenschlusslicht der Kreisliga 2 zehn Tore gemacht. Das sagt schon einiges aus. Er ist in der Offensive variabel und bringt eine gute Dynamik mit.“ Damit stehen den beiden Coaches Dinauer und Gabler in dieser Saison um die 20 Spieler zur Verfügung. Die Mannschaft stelle sich nicht von selbst auf. Es herrsche ein guter Konkurrenzkampf und jeder müsse in jeder Einheit alles reinwerfen, um am Spieltag überhaupt mit dabei zu sein. „Das hatten wir in Schama lange nicht mehr, aber nur so kommt man weiter.“, erklärt Dinauer. Auf das Saisonziel angesprochen schmunzelt der Coach, will sich aber auf keine Platzierung festlegen: „Unsere Mannschaft ist nach wie vor sehr jung. Wir wollen konzentriert und hart arbeiten, uns taktisch und spielerisch wieder weiterentwickeln. Wenn wir das schaffen, kommt ein guter Platz in der Tabelle von ganz alleine.“
Die Vorzeichen für die „jungen Wilden“ aus dem Schamarer Haderthal stehen jedenfalls nicht schlecht – nicht nur wegen des Auftaktsiegs.